April
Neue Ratschen an Ostern, in der Pfarrei Ehenfeld
Ehenfeld. (fdl) Dieses Osterfest war wegen der Corona-Krise etwas Besonderes. In der Pfarrei Ehenfeld, wäre dieses höchste Kirchenfest des Jahres, auch ohne diese Krise, besonders gefeiert worden.
Ein alter Spruch lautet: Am Gründonnerstag fliegen die Glocken nach Rom und kommen erst nach dem Gloria, in der Osternacht, wieder zurück. An ihre Stelle treten die Ratschen, mit denen die Ministranten die Gläubigen zu den Gottesdiensten einladen. Die beiden Schreiner Tina und Klaus Reichl hatten eine große Standratsche neu gefertigt, da ihre Vorgängerin doch schon sehr in die Jahre gekommen war und eine Reparatur sich nicht mehr lohnte . Auch die kleinen Handratschen wurden repariert und erklingen nun wieder wie neu. Da wegen der Korona-Krise beim diesjährigen Osterfest keine Ministranten dabei waren, übernahmen die Mesner Alfred Hausmann und Barbara Dolles diese Aufgabe. Das Karfreitagsratschen der Ministranten, bei dem sie mit der großen und den kleinen Ratschen von Haus zu Haus ziehen und von den Pfarrangehörigen für ihren Dienst bei den verschiedenen kirchlichen Feiern, mit Süßigkeiten oder Geld belohnt werden, musste in dieser Krisenzeit natürlich entfallen. Um so mehr freuen sich die Ministranten, wenn sie nächstes Jahr, am Karfreitag, wieder mit ihren neuen Ratschen durch das Dorf ziehen dürfen.
Mesnerin Barbara Dolles und Mesner Alfred Hausmann mit der neuen großen Standratsche und zwei der reparierten Handratschen.
Nilgänse bereichern die Fauna, in und um Ehenfeld
Ehenfeld: Schon vor Jahren wurde auf dem Dach des Pfarrhofes ein Metallgerüst angebracht, damit sich ein Storchenpaar hier sein Nest baut und im Dorf heimisch wird. Leider ist dies bis jetzt nicht der Fall. Allerdings gibt es seit einiger Zeit eine Besonderheit. Ein Paar Nilgänse hat sich Ehenfeld und die Weiher um den Ort, als Lebensraum gewählt. Im Dorf haben sie sich das „Kurzn“-Anwesen ausgesucht, wo man sie besonders auf dem Scheunendach, laut schwatzend, beobachten kann. Die beiden Geschlechter geben unterschiedliche Laute von sich. Die Männchen zischen heiser und keuchend. Die Weibchen dagegen lassen ein schnelles, laut durchdringendes und fast trompetendes Schnattern hören.
Die Nilgans ist afrikanischen Ursprungs. Sie ist dort auf dem gesamten Kontinent, außer den extremen Trockengebieten, beheimatet. Seit den 1970er Jahren breitete sie sich von den Niederlanden kommend, wo sie in Gefangenschaft gehalten wurden, auch in Deutschland aus. Zuerst entlang des Rheins. Seit 2015 ist die Nilgans in allen deutschen Bundesländern als Brutvogel nachgewiesen. Zur Hauptnahrung der Vögel gehören Gräser. In Parks lebende Tiere fressen auch Brot, wenn sie damit gefüttert werden. Selbst strenge Winter konnten den Nilgansbestand nicht negativ beeinflussen. Ihre schnelle Ausbreitung ist neben der Vermehrungsrate auch auf ihre Anpassungsfähigkeit und ihr aggressives Verhalten gegenüber anderen Wasservögeln zurückzuführen.
Nilgänse waren in Ägypten heilige Vögel. Ursprünglich galten sie als eine der vielen Götter, die die Welt und das Licht geschaffen haben.
Eine der Nilgänse auf dem Scheunendach des "Kurzn"-Anwesens